Archiv für die Kategorie ‘Spiele’

Warcraft III

Sonntag, 11. August 2002

Genre: Echtzeitstrategie
Hersteller: Blizzard

FRAGS„Es sind nun fast 15 Jahre vergangen, seit der Krieg zwischen den Orcs und den Menschen beendet wurde. Ein unsicherer Friede herrscht im Land, doch die Kriegstrommeln schweigen seit Jahren. Noch während sich die Königreiche der Menschen selbstzufrieden in ihrem Sieg sonnten, rotteten sich die besiegten Orc-Clans langsam, aber sicher unter dem Banner eines neuen starken Anführers zusammen. Jetzt hat sich ein dunkler Schatten über die Welt gelegt und droht alles Leben auszulöschen – und auch alle Hoffnung. Erneut trägt der Wind den Klang der Kriegstrommeln heran, immer lauter wird er, je mehr sich die unausweichliche Stunde nähert, in der Feuer vom Himmel regnen wird. Die Welt erwartet zitternd die Ankunft der Brennenden Legion. Der Tag des Jüngsten Gerichts ist angebrochen …
so Blizzards einleitende Worte zu deren erschienenem „Heldenepos“ Warcraft III.

Angesichts dieser Worte stürzen wir uns doch direkt ins Spiel um das angekündigte Übel abzuwehren. Wollen doch mal sehen ob uns so ein kleiner Feuerregen, der da vom Himmel fallen soll unseren schönen Planeten zerstören kann, oder ob wir es am Schluß sind, die wir unsere wehenden Banner hoch in den Himmel halten und jubelnd nach siegreicher Schlacht nach Hause kehren.

Die äußerst fesselnde und spannende Kampagne (soviel sei vorweggenommen) beginnt mit dem kleinen Tutorial, daß man auf Seiten der Orcs zu beginnen hat. Deren junger Kriegshäuptling, Namens Thrall, wacht eines Nachts von einem Alptraum geplagt auf in dem ihm ein Prophet rät das Land in Richtung Westen ob der drohenden dunklen Gefahr zu verlassen. (Anm. eines fanatischen D2-Spielers: „aha, diesmal müssen wir also nach Westen ziehen … logisch, denn im Osten liegt ja Harrogath“ *g*) So bricht Thrall, der der Prophezeihung glauben schenkt, also gen Westen auf und lernt in diesem Epilog schnell mit der Steuerung umzugehen. Selbiger Prophet, der mytischer Weise in Gestalt eines Raben auftritt, leitet einen nach der kurzen Einführung auf Seiten der Orcs weiter in der Handlung.

Der Seher Diesmal ist der „Seher“ auf dem Weg zu den Menschen um auch jenen von der nahhenden Bedrohung zu berichten. Hier platzt er in einem der impossanten Videos in eine Sitzung des Rats der Menschen, die angesichts einer im Norden ihres Reiches grassierenden Seuche dessen Ausführungen keinerlei Glauben schenken und auch nicht auf seine Warnungen hören wollen. Auch da einzelne der Orc-Clans immer noch oder wieder für Aufruhr in den menschlichen Ländereien sorgen hat die Rasse der Menschen zur Zeit wirklich andere Sorgen als auf einen „dahergelaufenem Phropheten“ (Zitat des Königs) zu hören. Jetzt sind wir schon mittendrin in der Geschichte. Prinz Arthas wird also ausgeschickt um an der Seite des Paladins Uther der Lightbringer Erfahrungen zu sammeln und um die Aufstände der Orcs niederzuschlagen.
Warcraft III bietet allerdings in den Missionen weit weit mehr als: „bauen sie eine Basis und verklopfen sie alle Feinde“. Abwechslungsreichtum zeichnet jede einzelne Mission aus und auch treten häufig unerwartete Ereignisse ein, die den Kampagnenverlauf anders verlaufen lassen als man gerade noch dachte. Jede Mission ist also einzigartig! So kommt es, dass unser Held Arthas einmal der Stadt Strahnbrad zur Hilfe eilen muß, da diese von Orcs belästigt wird, ein anderes Mal ist es notwendig verseuchte Kornspeicher zu Zerstören um einer grassierenden Seuche Einhalt zu gebieten.
Neben dem Handlungshauptstrang gibt es jeder Mission sogenannte Sub-Quests, deren Erledigung nicht zwingend erforderlich ist, meist jedoch mit einem der unzähligen nützlichen Gegenständen belohnt wird, die der Held in seinem Inventory mit sich führen kann (hier winken Manatränke, Gesundheitstränke, Bücher die die Kraft, Beweglichkeit und Intiligenz dauerhaft steigern !, Ringe, Amulette, Stiefel … und und und)
Schnell ertappt man sich, wie man jedes Fitzelchen der Karte erkundet um wirklich alles zu finden um seinen Helden vernünftig ausgerüstet den nächsten herausfordernden Aufgaben zu stellen. Auch bei den Nebenquests kommt keinerlei Langeweile auf, da auch diese stets unterschiedlich sind (so retten sie zum Beispiel ein Kind aus den Fängen der „Bösen“, töten Drachen um sich mit deren Blut die Waffen veredeln zu lassen, Beschaffen einem Händler sein Geschäftsbuch wieder, dass ihm Gobblins geraubt haben …).
Nachdem unser Held Arthas nun schon einige, Anfangs noch leichtere, Scharmützel erfolgreich bestanden hat und er hinter das Geheimnis gekommen ist, wer der Urheber der Seuche ist befiehlt er eine verseuchte Stadt von deren Bewohnern zu „befreien“. Solch einem Gemetzel an seinem eigenem Volk kann und will sein Mentor Uther der Lightbringer nicht beiwohnen und kehrt dem Prinzen den Rücken. So kommt es wie es kommen muß! Jugendlicher Leichtsinn gepaart mit Ehrgeiz und der Sucht nach Ruhm treiben Arthas von nun an wie besessen. Selbst auf den Befehl seines Vaters hin, er solle zurückkehren, befiehlt er man solle alle Schiffe mit denen man gekommen ist zu zerstören um eine mögliche Heimreise zu verhindern. Völlig besessen ist er jetzt auf der Suche nach dem legendären Schwert Frostmourne, dass er letztendlich auch findet. Die Warnungen des Wächters des Schwertes schlägt er in den Wind und bemächtigt sich der verfluchten Waffe, die ihm als einzige würdig erscheint.
Frostmourne
Frostmourne
Durch den auf dem Schwert liegenden Fluch wird Arthas jedoch zum Diener der Untoten, an deren Stelle, der nun nicht mehr menschlich wirkende Prinz, seine weiteren Abenteuer zu bestehen hat… Wie zu erkennen ist stützt sich die Handlung meist auf die Helden, deren Weiterentwicklung und „Pflege“ für das Spiel sehr wichtig ist. Jeder einzelne Held verfügt über vier für ihn spezielle Fähigkeiten deren Nutzen für die gesamte Armee von großem Nutzen sein kann. Dieses kleine Element aus den Rollenspielen entnommen passt sich hervorragend in Warcraft III ein und stellt eine nette Erweiterung des Echtzeitstrategiegenres dar. Es macht Spaß die Helden der 4 Rassen mit all ihren unterschiedlichen Fähigkeiten kennenzulernen und mit ihnen umzugehen. Keine der 4 Rassen (Menschen, Orcs, Untote und Nachtelfen) hat hier Eigneschaften, die zu deren Überlegenheit führen würden. Alles ist schön ausgeglichen und führt somit nicht zum Frust beim spielen einer Rasse. Grafisch kommt der 3te Teil der Warcraftreihe erstmalig in 3D daher. Der Übergang von 2D zu 3D hat dem jetzigen Teil in keinster Weise geschadet. Alles sieht extrem schnuckelig aus und deutlich ist zu erkennen wie sich die Entwickler auch um jedes noch so kleine Detail mit Liebe gekümmert haben (wehende Zaubermäntel, Schmetterlinge, Vögel … alles wundeschön gezeichnet)


Die Missionsübergänge werden alle in der Spielegrafik dargestellt und sehen für sich alleine schon gut aus. Doch Blizzard packt hier noch eines obendrauf! Jeder Kampagnenbeginn oder/und auch das Kampagnenende wird von einem wirklich erstklassigen gerenderten Filmchen ergänzt. Insgesamt bringt es Warcraft III auf fast 30 Minuten dieser traumhaft schön anzusehenden Trailer.

Fazit: DANKE BLIZZARD! Danke für ein weiteres süchtig machendes Spiel. Stimmige Handlung, stimmiges Händling, stimmige Helden. Solltet ihr noch nicht zu den mehr als 1.000.000 stolzen Besitzern gehören, wird es jetzt aber Zeit 😀

Max Payne

Donnerstag, 13. September 2001

Genre: Shooter
Hersteller: Remedy

Max Payne, oder besser max. Pain – ein wissenschaftlicher Ausdruck für das Schmerzmaximum?
Wie auch immer…der Name sagt schon alles. Der Mann, dem durch den Verlust seiner Familie beigebracht wurde was wirkliche Schmerzen sind, zieht also los um auch den Rest der Welt davon in Kenntnis zu setzen was Max Payne bedeutet. Dass diese Tat nicht ungesühnt bleiben darf, ist rasch beschlossen. Bald jedoch muss Max Payne erfahren, dass er es mit weit mehr als einem simplen Mord zu tun hat. Je weiter er sich in Drahtziehern nähert, desto tiefer gerät er in den Sumpf von Bestechung, politischer Intriege, Drogenhandel und Verbrechen im grossen Stil.
Der vorliegende Title ist eine Mischung aus Film, Comic und eben einem Actiongame rasantester Sorte. Hollywoodreife, gerenderte Szenen und Comicartige Bildflogen erzählen hauptsächlich die Handlung. Der Spieler kümmert sich zwischen diesen Szenen eher um das Grobe. Das Waffenarsenal reicht vom Baseballschläger über Pistolen, Schnellfeuerwaffen, Granatwerfer bis hin zum Snipergun – kurzum alles was man benötigt um seinen Widersachern sowohl ordentlich als auch gepflegt und ein für allemal den Gar aus zu machen.
Die Spielatmosphäre wird dominiert von einem düsteren New York, das von starken Schneestürmen heimgesucht wird. An jedem Eck muss man um sein Leben bangen. Unfreiwillige Drogenexzesse lassen einen böse Träume erleben, in denen sowohl Raum, Zeit als auch Realität vollkommen durcheinander geraten. Die Schauplätzer reichen von der dunklen Gothic Disco über ein Frachtschiff bis hin zum hoch modernen Bürokomplex, dessen Eingangsbereich stark an gleichgenannten Film erinnert.
Eine Art Zeilupenmodus sorgt für Matrix-Feeling: Für eine gewisse Zeit läuft dabei die Zeit langsamer ab. Unser Titelheld bewegt sich dann zwar auch nur mit Zeitlupengeschwindigkeit. Dennoch gibt es zwei Vorteile: 1. Das Anvisieren der Gegner läuft nicht verlangsamt ab. 2. Man sieht die Kugeln der Gegener und kann (manchmal) den ein oder anderen Treffer durch eine geschickte Bewegung vermeiden.
Ein weiterer Höhepunkt ist eine Art Action-Cam: Erledigt man den letzten einer Gruppe böswilliger Assassinen, so bringt das Spiel die Kamara in eine günstige Position und schaltet auf Zeitlupe. Der Gegner fliegt meist spektakulär durch die Luft, klatscht auf dem Boden oder der nächsten Wand auf. Ein weiteres Kamara-Schauspiel tritt bei Verwendung des Snipermodus auf: Viesiert man mit dem Snipergun über das Fernrohr einen Gegner an und drückt ab, so folgt die Kamera direkt der Kugel bis ins Ziel…sehenswert.
Das Spiel kombiniert verschiedene Elemente um Handlung, Ballerei und nervernzerfetzende Spannung zu einem stimmigen, neuartigen Spielekonzepts zu vereinigen. Die Redaktion spricht für dieses Spiel eine eindeutige Kaufempfehlung aus.

Tropico

Samstag, 16. Juni 2001

Genre: Wirtschaftssimulation
Hersteller: pop-top

Dieser Artikel wurde uns freundlicher Weise von md-gameinfos.de zur Verfügung gestellt. Viele weiteren Infos, Taktiken und Tips zu Tropico sind dort zu erhalten.

logo Tropico – das ist Aufbausimulation pur. Die Macher vom sehr beliebten Klassiker Railroad-Tycoon 2 haben sich mit diesem Spiel selbst übertroffen. Angelehnt an namhafte Spiele wie Sim City, Die Sims, Anno 1602 und vielen anderen vergleichbaren Titeln entstand so eine neue, einzigartige Mischung. Die enorme Spieltiefe, in Verbindung mit der genialen Optik könnte dieses Spiel zum Hit machen.

Die Ausgangssituation ist immer die gleiche. Irgendwo in der Südsee ist gerade der Schreibtisch eines Diktators freigeworden. Der Spieler hat nun die Aufgabe, die Geschicke der Insel zu übernehmen, und diese zu Wohlstand und Zufriedenheit zu führen (und natürlich sein eigenes Schweizer Konto). Jeder der 20 vorgegebenen Diktatoren (von Fidel Castro bis Lou Bega) darf individuell angepasst werden. Verschiedene Eigenschaften, wie Machterlangung, Stärken und Schwächen tragen wesentlich zum späteren Spielverlauf bei. Ein „Mann des Volkes“ ist beispielsweise sehr beliebt, und ein „Schürzenjäger“ ist bei der weiblichen Bevölkerung nicht sehr angesehen.

Weiterhin wählt man die Beschaffenheit der Insel aus, das kann von flach über steil, viel Wasser oder wenig Wasser, große Mineralienvorkommen oder wenige reichen. Je nachdem welche Ziele man verfolgt, (Bergbau, Landwirtschaft) ist diese Einstellung äußerst wichtig. Sind alle Einstellungen vorgenommen geht es direkt auf die paradisische Insel.

Der erste EIndruck, vor allem im Bezug auf die Grafik, ist atemberaubend. Dichte Palmenwälder entstrecken sich entlang der Küste, hellblaues Wasser umgibt die Insel. Die Gebäudegrafiken sind derart detailliert, daß es eine Augenweide ist, das tropische Leben zu beobachten. Die Einwohner bewegen sich durch die Straßen und gehen ihrer Arbeit nach. Im Hintergrund ertönen erstklassige, stimmungsvolle karibische Klänge und verwöhnen das Ohr des Spielers. Zu Beginn hat man je nach Einstellung lediglich einen Palast, einige Farmen und viele kleine Elendsbaracken für die Bevölkerung. Die Aufgaben des Diktators beginnen in diesem Moment. Als erstes muss man dafür sorgen, das die Staatsfinanzen anwachsen, dazu erteilt man am besten einer der vorhandenen Farmen den Befahl, etwas gewinnbringendes wie Tabak oder Kaffee anzubauen. Dazu muss man anhand einer grafischen Übersicht prüfen, ob Niederschläge und Bodenqualitä geeignet sind.Sobald die ersten Waren am Dock gewinnbringend an Bord eines Frachters verladen wurden, kommen neue Aufgaben auf den Spieler zu. Die Bevölkerung möchte besseren Wohnraum, mehr Entertainment, kirchlichen Segen und und und. Bautrupps rücken aus, sobald man ein Gebäude in Auftrag gegeben hat.

FÜr Wohnhäuser kann man Mieten eintrieben, sind sie allerdings zu hoch, zieht keiner ein und die Wohnung verursacht nur Kosten. Zu Beginn reichen für die meisten Betriebe einfache, ungelernte Arbeitskräfte. Später benötigt man für Schulen, Fabriken, militärische Einrichtungen usw. jedoch geschulte Fachkräfte. Entweder bildet man diese in der örtlichen Schule bzw. Uni selber aus, oder man kauft sie sich über ausländische Agenturen ein – was jedoch sehr teuer ist. Mit der Zeit reichen die anfänglichen Verkäufe aus Agrarprodukten so oder so nicht mehr aus, um alle Kosten zu decken. Dann ist es an der Zeit, aus einigen der Rohstoffe edlere Güter herzustellen. Dazu gibt es verschiedene Fabriken, die aus Tabak, Zucker, Fisch, Holz, Bananen oder vielen anderen Sachen wertvolle industriell verarbeitete Waren herstellen. Diese erzielen natürlich wesentlich höhere Preise, benötigen jedoch gut ausgebildete Fachkräfte für den Betrieb. Große Mengen der Agrarprodukte gehen direkt an die Bevölkerung, da diese ja von irgendetwas leben muss. Daher sind bei einer steigenden Zahl von Einwohnern immer mehr dieser Betriebe notwendig.

Im Laufe der Jahre verlangen die Bürger immer mehr Lohn, da ein größeres Entertainment-Programm zwangsläufig größere Ausgaben für jeden einzelnen bedeuten. Sinkt die Unzufriedenheit mit Lohn und Job, kann es passieren, das die Leute Tropico verlassen, und anderswo ihr Glück versuchen. Wenn man irgendwann richtig Geld verdient hat, und genügend Reserven angespart hat, sollte man sich überlegen, in das boomende Tourismus-Geschäft einzusteigen. Von der einfachen Pauschal-Unterkunft bis zum Luxushotel ist alles machbar. Obwohl den Touristen das Geld in der Regel sehr locker in der Tasche sitzt, überlegen sie sich ganz genau, wofür sie ihr sauer erspartes ausgeben. Spezielle Attraktionen, wie Freibäder oder Ausgrabungsstätten locken Touristen in Scharen nach Tropico, so daß irgendwann auch der Bau eines Flughafens in Erwägung gezogen werden kann.

Als Präsident einer Insel hat man viele Möglichkeiten das Volk zu überzeugen, spätestens wenn wieder einmal Wahlen vor der Tür stehen, sollte man von diesen auch Gebrauch machen. Natürlich kann man als Präsident eine Wahl einfach ablehnen, allerdings kann das zu Unruhen – im schlimmsten Fall sogar zum Staatsputsch führen. Wer also etwas auf sich hält, ergreift früh genug Maßnahmen, um eine Wahl zu gewinnen, und sie nicht abzulehnen. Je zufriedener die Bevölkerung ist, desto mehr Stimmen bekommt man. Die Kontrahenten gehören immer einem bestimmten politischen Lager an. Wenn also jemand, der dem religiösen Lager angehört, in der Wahlprognose plötzlich vorne liegt, sollte man eventuell über den Bau einer Kirche nachdenken. Die verlorenen Stimmen wären so schnell wieder einzufangen. Eine weitere Möglicheit, die Leute bei Laune zu halten, sind die sogenannten Edikte. Das sind staatliche Erlässe, die unmittelbar irgendeine Reaktion hervorrufen. Das Edikt „Nahrung für das Volk“ verdoppelt beispielsweise die Nahrungsrationen, das Edikt „Steuererlass“ hat eine großzügige Rückerstattung zufolge, die von den Bürgern meist in Entertainment verwendet wird. So steigt die allgemeine Laune sehr schnell wieder an.
Ein Diktator hat es nicht einfach, das merkt man bei Tropico sehr schnell. Irgendwo brennt es immer, dem einen passt dieses nicht, dem anderen das nicht. Durch umfangreiche Statistiken kann man aber sehr schnell alle Probleme lokalisieren. Jeder einzelne Bürger kann befragt werden, hat Gedanken und teilt durch Gesten und Verhalten mit, was gut ist und was nicht. Diese enorme Spieltiefe macht den Reiz von Tropico aus. Jedes Spiel ist anders, was gerade noch gut war, kann einem Moment später nahe einer Katastrophe sein. Mit der Zeit versteht man aber die teilweise sehr komplizierten Zusammenhänge und steigt immer mehr in das Spiel ein. Der Spaß für Wochen und Monate ist dadurch auf jeden Fall gegeben.

Viva El  Presidente Dieses Bild lässt jedes Diktatorherz höher schlagen. Das Volk hat sich auf den Straßen Tropicos versammelt um dem Presidente zu huldigen. Da eilt jeder Hobby-Diktator gerne auf den Balkon seines Palastes und lässt sich hochleben.
VIVA EL PRESIDENTE

Fazit: Tropico ist der Überraschungshit der letzten Zeit. Prächtige Grafik, toller Sound, und eine Spieltiefe, die ihresgleichen sucht.

The Sims

Mittwoch, 01. März 2000

Genre: Lebenssimulation
Hersteller: Maxis / Electronic Arts

Sie Abgeordnete und er Chirurg. Dies ist eine erstaunliche Karrierefamilie die sich da in 70 virtuellen Tagen entwickelt hat. Doch der Weg nach oben auf der Karriereleiter ist nicht der einfachste.
Wie man zu einem ansehnlichem Anwesen und einem intakten sozialen Umfeld kommt stellt sich in dieser „Alltagssimulation“ äußerst kniffelig dar.
Zu beginn des Spiels hat man die Möglichkeit sich eine eigene Familie zu kreieren oder sich für eine bereits vorgefertigte Familie zu entscheiden. Wer möchte kann sich auch dem Tutorial annehmen um sich mit den vielen Features des Spieles vertraut zu machen. Doch da ich nun mal kein Handbuchleser und Tutorialspieler bin gehts gleich in die Vollen.
Wie die Familie aussieht für die man spielen möchte kann jeder selbst bestimmen. Also wird kurzerhand ein Männlein erschaffen. Doch da es sich alleine nicht besonders gut lebt, schneiden wir dem Mann ein Ripplein heraus – und siehe da jetzt haben wir Männlein und Weiblein. Jedem Familienmitglied muss man jetzt noch 25 Charakterpunkte zuordnen. Verteilen darf man die Punkte auf fünf verschiedene Charaktereigenschaften (Ordentlich, Extrovertiert, Aktiv, Verspielt und Nett).
Da die Sims nicht auf dem schönen grünen Rasen campen wollen gilt es nun sich ein Eigenheim zu wählen oder sich in architektonischer Kleinarbeit eine wohnliche Hütte zu basteln. Hier ist aller Anfang schwer, denn der Geldbeutel von 20000$ lässt Anfangs keine großen Freiheiten zu. An mörderteuren Parkettboden ist demzufolge nicht zu denken. Vielmehr sollte man sich um Grundlegende Dinge wie Bett, Kühlschrank, Toilette und Farbfernseher kümmern. Erst einmal in ein Haus eingezogen, besichtigen die Sims das gerade bezogene Haus und applaudieren Dir zu, wenn sie mit der Inneneinrichtung einverstanden sind. Doch qualitativ minderwertiges Mobiliar löst ein nicht zu überhörendes Gemecker aus. Anfangsfehler wie zu wenige Fenster oder mangelnde Beleuchtung lässt die Familienmitglieder in ein tiefes Loch fallen. Total frustriert und depressiv stellen sie sich dann in eine Ecke und fangen das Winseln an (Weicheier!).
Womit wir auch schon bei den Bedürfnissen sind, die es gilt für jeden Mitbewohner zu befriedigen. Hier legen die Sims Wert auf Energie, Komfort, Spaß, soziales Leben und Wohnung. Um Hunger, Hygiene und Harndrang muss man sich ebenfalls kümmern. Um optimale Werte in diesen Bereichen zu erreichen gibt es vielerlei verschiedene Ausstattungsgegenstände die man sich in sein Eigenheim stellt. So hat ein Plasmafernseher einen enormen Spaßfaktor, eine geräumige Badewanne sorgt für Hygiene und Komfort und eine Hightech-Espressomaschine sorgt für Energie.
Um das soziale Leben im grünen Bereich zu halten muss man sich ein paar Familienfreunde anschaffen, und sich diese durch gutes Zureden warmhalten. Denn diese Freunde sind für die berufliche Karriere unbedingt notwendig. Je höher man auf der Karriereleiter steigt desto mehr Freunde sind notwendig um die nächste Beförderung zu erzielen. Doch damit nicht genug: es ist weiterhin notwendig, dass man die persönlichen Fertigkeiten weiter trainiert und ausbaut. Eigenschaften wie Kochen, Logik, Mechanik, Charisma, Kreativität und Körper (=Stärke und Fitness) müssen in mühevollen Lernen erst angeeignet werden. Je besser diese Fähigkeiten sind, desto besser sind die Aufstiegschancen im Job (den man übrigens in der Tageszeitung oder im Internet findet).
So sollte man es tunlichst vermeiden jemand an den Herd zu stellen, der nicht kochen kann. Das Resultat ist nicht selten eine in Flammen aufgehende Küche. Wer an einem Rauchmelder gespart hat kann zusehen wie seine Bude gänzlich abfackelt. Ja man kanns kaum glauben, aber selbst an solche Kleinigkeiten muss man denken. Dies zeigt schon annähernd die Liebe zum Detail, die dieses Spiel bietet.

Diesem Herrn hätten vielleicht ein paar mehr Punkte beim Ordnungssinn gutgetan.

Viel Zeit hat man damit zu verbringen seine Bekanntschaften zu pflegen. Das gestaltet sich in den meisten Fällen zunehmend schwieriger, da bereits gewonnene Freunde bei strikter Vernachlässigung dir mirnichts, dirnichts die Freundschaft kündigen. Wie gut man sich mit seinen Nachbaren versteht hängt zum einen mit dem Strenzeichen und zum anderen mit seiner Redegewandheit zusammen. Aufpassen sollte man bei verschiedengeschlechtigen Freundschaften. Ab und an fangen diese an zu flirten und eventuelle Lippenberührungen rufen deine Frau auf das Parkett. Wie eine Furie tritt diese dann ihrer Nebenbuhlerin gegenüber und watscht diese aus der Wohnung. Das so etwas für das freundschaftliche Verhältnis nicht sehr dienlich ist müsste jedem klar sein.

Freude an diesem Spiel macht das stetige basteln – sei es an Freundschaften oder an dem eigenen Nobelbungalow. Denn die gestalterischen Möglichkeiten sind je mehr Kohle man nach Hause bringt fast unausschöpflich. Vor lauter Bauwut sollte mann nicht vergessen, dass die Sims lange Laufwege nicht mögen und auch Diebe ihr Unwesen treiben (Alarmanlage nicht vergessen!)
Viel Spaß beim Selberspielen wünscht euch das QUAD-DAMAGE-TEAM; und vergesst die realen sozialen Kontakte nicht.

Quake 3 Arena

Dienstag, 11. Januar 2000

Genre: 3D Shooter
Hersteller: id Software

Das Spiel, das dieser Webseite seinen Namen gegeben hat ist seit einiger Zeit auf dem Markt. Nun gilt es den Nachfolger von Quake und Quake II näher zu betrachten.
Nach der Installation von Q3A sollten sie sich zunächst einmal mit den Optionen beschäftigen um die für ihren Rechner beste Grafikkonfiguration einzustellen. Detaillierte Angaben hierzuu finden sie sowohl in der Gamestar als auch in der PC Games. Noch schnell eines von 30 Models ausgewählt (manche scheinen die Ausgeburt eines neuen Clonversuchs zu sein!) und dann kann es losgehen. Böse Zungen behaupten, dass sich unter den verschiedenen Charakteren sogar ein

ARNOLD ?!

Arnold und ein

CLINT ?!

Clint befinden (mag wohl an dem Zigarillo im Mundwinkel liegen).

Im Singelplayermodus kämpfen sie sich dann Schritt für Schritt durch die 26 Karten. Diese werden jeweils im 4er-Pack freigeschaltet nachdem sie den Endgegner besiegt haben. Die fünf verschiedenen Schwierigkeitsgrade zwischen denen sie wählen dürfen reichen von „I CAN WIN“ über „HURT ME PLENTY“ bis zu „NIGHTMARE!“. Hier gestalten sich die letzten zwei Schwierigkeitsstufen als enorme Herausforderung auch für versierte Spieler. Der leichteste Schwierigkeitsgrad hingegen dient wohl eher der Belustigung, da die Bots anscheinend mit ihrem Zeigefinger in der Nase bohren, als ihn am Auslöser der Waffen zu haben.
Die Motivation für weitere Singelplayerschlachten erhält man durch einstellen eines höheren Schwierigkeitlevels und auch im sammeln von Trophäen. Hier unterscheidet man sechs unterschiedliche Pokale die in der „Ruhmeshalle“ ausgestellt sind. Im einzelnen erhält man ein

EXCELLENT
EXCELENT für zwei Kills in zwei Sekunden

PERFECT
PERFECT für ein abgeschlossenes Level ohne zu sterben

GAUNTLET
GAUNTLET für einen Kill mit dem Gauntlet

ACCURACY
ACCURACY für eine besonders hohe Treffergenauigkeit

FRAGS
FRAGS für 100 Kills

IMPRESSIVE
IMPESSIVE für Zielgenauigkeit mit der Railgun

Da id Software jedoch mit den beiden Vorgängern neue Maßstäbe im Multiplayergenre gesetzt hat, zielt auch dieses Game eher auf die Fangemeinde der Mehrspielerschlachten ab. Erst hier kommt der ganze Spielspass voll zur Geltung. Das Spiel bietet hier die Wahlmöglichkeit zwischen „Deathmatch“ und „Capture the Flag“. Zwar hat man jetzt weniger Zeit sich die meist gotisch angehauchten Arenas zu betrachten, doch der Kampf Mensch gegen Mensch reizt doch viel mehr als der Kampf gegen Bots die von einer KI gesteuert sind.

Solch imposante und mystisch wirkende Karten sind in Q3A keine Seltenheit. Doch auch auf Levels mit „Jumppads“, die einen von einer Seite der Karte auf die andere hüpfen lassen, müssen sie nicht verzichten.
Auf der Suche nach Items wie „Invisibility“ und „Quad-Damage“ werden sie feststellen, dass die Örtlichkeiten an denen sich diese Gegenstände befinden beliebte Treffpunkte sind. Jetzt ein Tässchen Kaffe trinken wäre fatal. Also Finger an den Abzug und los gehts! Das grafische Feuerwerk von Plasma-Gun, Raketenwerfer… ist einfach phänomenal.
Als Fazit ist anzumerken, dass Q3A ein würdiger Nachfolger der beiden vorausgegangen Titel ist. Q3A überzeugt nicht nur durch die Ausgewogenheit der Waffen, auch die Grafik und die durchaus nachvollziehbare Handlungsweise der Bots ist äußerst bemerkenswert.

Bundesliga 2000 – Der Fussballmanager

Dienstag, 11. Januar 2000

Genre: Wirtschafts-Simulation / Fußball Manager
Hersteller: EA Sports

Die Bundesliga hat gerade Winterpause, und da in dieser Zeit die Möglichkeiten sich als Fußballfan ganz der wichtigsten Nebensache der Welt zu widmen, spärlich sind, und der Winter noch dazu lange Nächte zur Verfügung stellt, kann man sich die Zeit eigentlich mal wieder mit einem Fußball Manager vertreiben.

Der Name EA Sports lässt das Hertz eines Fußballfan seit langen schon höher schlagen, also erwartet man vom Marktführer in allen Sportsimulationen auch eine gelungene Umsetzung ihrer Fähigkeiten in den Wirtschaftssimulationsbereich.
Bundesliga 2000 – Der Fußball Manager zeigt auf den ersten Blick seine Stärke, die Lizenz des DFB auf die Verwendung sämtlicher Vereins und Spielernahmen. Dies wird ihn fürs Erste vor allen anderen Fußball Managern einen Vorteil verschaffen, da die Editierung der Vereins und Spielernamen immer etwas Zeitaufwendig ist. Es will schließlich kein echter Fan auf seine Stars verzichten, und noch schöner ist es natürlich wenn alle anderen (verfeindeten) Mannschaften auch noch die richtigen Namen tragen.

Als Manager seines Vereins hat man sämtliche Geschicke des Vereins in der Hand, und vereint die Tätigkeitsfelder eines Trainers, Managers und Präsidenten in einer Person. Logischerweise bedeutet das einen haufen Arbeit, da aber der deutsche Arbeitsmarkt mit Fachkräften mit guten Fähigkeiten auf allen Tätigkeitsbereichen des Fußballs gut besetzt ist, kann man sich mit einem guten Personalstab an Assistenten ausrüsten. Die Kommunikation zu seinem Personal verlangt normalerweise viel Papierkram, aber als fortschrittlicher Manager erledigt man seine Geschäfte nur noch über EAMail, das E-Mail Programm von Bundesliga 2000.

Die Gestaltung der einzelnen Arbeitsbereiche sind durchwegs übersichtlich gestaltet, und man findet sich auf den ersten Blick gut zurecht und erhält alle wichtigen Informationen. Einziger Kritikpunkt hier ist, dass die zum wechseln in einen anderen Arbeitsbereich, notwendige Menüleiste nicht immer am Bildschirm eingeblendet bleibt, sonder immer wieder am rechten Bildschirmrand verschwindet.
Generell gibt es eine Aufteilung in die Bereiche Training und Finanzen. Im Trainingsmenü finden sich die Arbeitsbereiche wie Team, Aufstellung, Taktik, Individuelle Aufgaben und Jugend. Also alles was ein Trainer braucht Mannschaft um seine Mannschaft von Sieg zu Sieg zu führen. Die Arbeitsbereiche bieten alle eine Fülle an Einstellungsmöglichkeiten und Informationen. Die Details der Spielers sind auf Wunsch sogar bis ins kleinste Detail verfügbar.
Der Bereich Finanzen bietet dem Manager die Möglichkeit die Kartenverkäufe zu steuern, sich seine Assistenten zusammenzustellen, sich um alle Belange seines Stadions (Kapazität, Umfeld, Rasenheizung …) zu kümmern und natürlich die Verträge der Spieler zu verhandeln. Für eventuell nötige Verstärkungen der Mannschaft, oder zur Aufbesserung der Finanzen, gibt es den weltweiten Transfermarkt.
Außerdem stehen dem Manager noch diverse Screens zur statistischen Analyse der finanziellen Situation, sowie der Verfassung der Mannschaft, und auch sämtliche europäischen Ligen und Pokalstände zur Verfügung.
Mit all diesen Möglichkeiten ergibt sich für den Spieler ein komplexer Handlungsablauf zwischen den Spielen, und Bundesliga 2000 zeigt somit eine durchaus interessante Spieltiefe im Trainerbereich. Der Managerbereich ist aber etwas zu dünn geraten, da man außer den Verhandlungen mit den Spielern nicht so viel mit der Finanziellen Situation des Vereins zu tun hat. Man darf glücklicherweise nur Geld ausgeben, um die Beschaffung kümmert sich ja der Manager Assistent.

Wie von EA Sports zu erwarten war ist die Umsetzung der dreidimensionalen Spielansicht äußerst gut gelungen. Basierend auf der von FIFA 2000 kommenden, und für Bundesliga Stars 2000 schon abgespeckten 3D-Engine, präsentiert sich dem Manager jedes Spiel in Direct 3D. Leider ist die Spielintelligenz äußerst Mangelhaft, was gelegentlich zu den abwegigsten Situationen auf dem Platz führt (der Stürmer geht am Torwart vorbei, steht 30cm alleine vor dem leeren Tor und … spielt den Ball zur Mittellinie zurück !), die einen Als Manager der z.B. ein Championsleague Finale gewinnen will, schon mal zu den heftigsten Wutausbrüchen treiben kann. Als Lösung bleibt hier nur auf die dreidimensionale Darstellung zu verzichten, und sich das Spiel nur mit Highlights in 3D anzuschauen, oder ganz ohne die 3D Szenen zu leben.

Die Spiele werden von Rolf Töpperwien und Manni Breukmann kommentiert, deren Bemerkungen zwar gut sind und immer zum Spielgeschehen passen, aber der gesamte Wortschatz der beiden ist doch etwas klein, und die Sache wird schon nach ein paar Spielen recht langweilig. Die geringe Abwechslung in der Fankulisse ist auch auf die Dauer störend, denn selbst ein eingefleischter BVB Fan muss sich irgendwann Fragen warum in jedem Spiel ‚Borussia Dortmund‘ Rufe ertönen, auch wenn der FC Barcelona gerade ein Heimspiel gegen den 1.FC Bayern München verliert.
Alles in allem kann man schon eine Winterpause mit diesem Spiel verbringen, aber die vielen, wenn auch kleinen Kritikpunkte summieren sich doch manchmal und vermiesen einem den Spielspass. EA Sports hat da noch einige Arbeit vor sich, wenn sie mit anderen Fußballmanagern konkurrieren wollen.

Idiana Jones und der Turm von Babel

Samstag, 18. Dezember 1999

Genre: Action Adventure
Hersteller: Lucas Arts

Im Jahre 1947, zu einer Zeit der politischen Nueorientierung, gerät der inzwischen im Ruhestand lebenden Dr. Jones, als westlicher Professor und Hobbyarcheologe in Kontakt mit der gerade neu entstandenen CIA, bei der seine alte Bekannte Sophia Hapgood mittlerweile arbeitet, und erfährt einiges über einen russischen Wissenschaftler Namens Dr. Gennadi Volodnikov, der aufgrund einiger Ausgrabungen und Mythen, versucht Teile eine Maschine, die im Turm zu Babel gestanden haben soll zu finden, die Maschine neu aufzubauen, und damit seinem Land, und vor allem sich selber in dieser Zeit eine gewisse Vormachtstellung zu verschaffen.

Diese Neuigkeiten sind Anlass genug für Indy sich doch wieder in die Welt des Abenteuers zu stürzen. Ausgerüstet mit seiner Peitsche, seinem Hut und einem stets geladenem 45er Revolver macht er sich auf den Weg zur Ausgrabungsstätte am Turm von Babel. Von dort aus führt die Suche nach den fünf Artefakten der Maschine durch 17 Level, die sich über die ganze Welt verteilen.

Der Spieler steuert Indy bei seiner Suche durch graphisch eindrucksvoll gestaltete Landschaften, Canyons, Höhlen und Gebäude. Dort lauern überall Gefahren, in Form von Russischen Grenzpolizisten oder Agenten, Spinnen, Schlangen, Wölfen, oder auch mythischen Wesen. Im Laufe der Zeit finden sich diverse Schätze, nützliche Gegenstäde und Waffen, die Indy jederzeit gut gebrauchen kann. Für den Gegenwert der Schätze kann man z.B. nach jedem Level sein Inventar etwas auffrischen, indem man Verbandskästen oder Munition für die verschiedensten Waffen kauft.

Obwohl die Bewegungsabläufe unseres Helden leider, ganz im Gegensatz zu seinem Pendand auf der Leinwand, etwas steif und ungelenk wirken, geht einem der Spielspass durch die Abwechslungsreiche Gestaltung der Levels, und die schon von ‚Indiana Jones and the Fate of Atlantis‘ gewohnten, kniffligen Rätsel nie verloren.

Dazu tragen auch die Highlights des Spiels, wie die Fahrt mit einem Boot auf einem eisigen Grenzfluss zwischen der UdSSR und Kasachstan, die Fahrt mit einem Jeep, und natürlich die obligatorische Fahrt mit einer Lore durch eine längst vergessene Mine ihren Teil bei.

Stellt sich abschliessend nur noch die Frage: Was zum Henker kann man mit der Kreide anfangen?

Unreal Tournament

Samstag, 18. Dezember 1999

Genre: 3D Shooter
Hersteller: GT Interactive Software

Zuerst beginnt alles vollkommen harmlos – Deathmatch – jeder kennt es, jeder liebt es. Ein, zwei, drei oder mehr Gegner, nicht allzu wiederstandsfähig. Die pustet man ziemlich schnell in die ewigen Jagdgründe. Erst wenn man ein Match als Sieger verlässt, wird das nächste Level freigeschaltet.
Hat man eine bestimmte Anzahl an Levels einer Spielart geschafft, wird eine andere Spielart verfügbar. Neben Deathmatch gibt es hier das beliebte Capture the Flag. Zwei verfeindete Teams versuchen die Fahne des Gegners zu erobern und in der eigenen Basis abzuliefern. Man muß also gleichzeitig die eigene Flagge beschützen, und die Gegnerische erobern. Sehr witzig, vor allem wenn sich zwei Krieger gegenüberstehen, die jeweils eine Fahne in der Hand haben. Dank der Möglichkeit jedem seiner Mitstreiter Befehle geben zu können, lässt sich das Chaos einiger Massen beherrschen.
Bei Domination kämfen ebenfalls zwei Teams gegeneinander. Es müssen Kontrollpunkte erobert, und so lange wie möglich unter Kontrolle gehalten werden. Jede Mannschaft besitzt einen Timer, der von Null an nach ober zählt. Je mehr Kontrollpunkte man unter seiner Fuchtel hat, desto schneller zählt der eigene Timer nach oben. Motto: Alles wegrotzen, was in der Nähe eines Kontrollpunktes feindlich aussieht, und den Kontrollpunkt so lange wie möglich halten.
Auch Assault ist eine „Teamsport“-Art. Hier muss innerhalb eines Zeitlimits ein bestimmtes, taktisches Ziel erreicht werden, wie z.B. das Ausschalten der Kontrolle eines, mit wahnsinniger Geschwindigkeit dahinrasenden Zuges. Das gegnerische Team hat die Aufgabe, dan Anschlag zu vereiteln. Hat man sein Ziel erreicht, wird der Spiess umgedreht. Man muss also den gegnerischen Angriff abwehren, bis die Zeit abgelaufen ist. Sehr interessante Variante des Gemetzels.
Hat man alle Levels der oben genannten Spielvarianten durchgezogen, beginnt die letzte Spielvariante Champion. Seltsame Aliens ballern nach Deathmatchmanier alles über den Haufen. Sehr interessant. Nach ein wenig Übung hat man die jedoch auch in die Tasche gesteckt. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass der letzte Kampf gegen den amtierenden Champion geschlagen werden muss. Mann gegen Mann, Face to Face, „nur“ du und ER…….seht selbst wie Ihr damit zurecht kommt.

Sein wirkliches Potential entfaltet Unreal erst im Netzwerk. Mit bis zu 16 Spielern (oder Bots) kann man sich in sämtlichen Levels auf die verschiedenartigsten Weisen das Licht des Lebens so lange ausblasen, bis man hyperventilierend mit dem Kopf am Bildschirm aufprallt.
Unreal überzeugt sowohl durch seine geniale Grafik als auch durch den Sound. Auch die Begleitmusik ist sehr gut geraten. Von sphärischen Klängen bis Trashmetal ist alles dabei. Bots können von Dumm bis „Godlike“ eingestellt werden, je nach belieben. Fazit: Für Fans von 3D Shootern ein absolutes MUSS!

Earth 2150

Samstag, 18. Dezember 1999

Genre: Echtzeitstrategie
Hersteller: Metropolis/Topware

Genau 180 Tage hat man noch Zeit bis unsere allzu schöne Welt dem Untergang geweiht ist. Und wie das dann so ist versuchen die lieben Erdenbewohner bis zum Ablauf dieses Countdowns alles zu unternehmen um die Welt fluchtartig und in Panik zu verlassen. Doch wie nicht anders zu erwarten stehen sich drei verschiedene Völker gegenüber, die versuchen im Wettlauf gegen die Zeit ein riesiges Fluchtraumschiff zu bauen, und sich die dafür begrenzten Rohstoffe versuchen unter den Nagel zu reißen.
Auf einer der drei Seiten, der Lunar Corporation, der Eurasischen Dynastie oder der United Civilized States beginnen sie als kleiner Militärfuzzi. Ihre Aufgabe besteht nun darin, durch Abbau von Rohstoffen eine schlagkräftige Armee aufzubauen und ihre Gegner daran zu hindern, daß sie ihnen die Resourcen vor der Nase wegschnappen. Zu beachten ist jedoch, daß sie nicht alle Resourcen in die Armee oder in die Erforschung neuer Technologien stecken, da der Ausbau des Fluchtschiffes 1000000 Credits abverlangt.
Was dem Spiel einen enormen Reiz verleiht ist nicht nur die sagenhafte 3D-Umgebung (stufenloses hinein- und herauszoomen und drehen) und 3D-Effekte, sondern auch das abwechslungsreiche Missionsdesign. Auch die Möglichkeit aus einer Vielzahl von Forschungen auszuwählen, und die erforschten Errungenschaften dann im Konstruktionszentrum zu neuem schlagkräftigen Militärgerät zusammenzubasteln, läßt sicher jede Armee anders aussehen, und ermöglicht immer neue Taktiken um eine Mission erfolgreich zu Ende zu bringen.

Als schön anzuschauender Effekt sei nur die balistische Atomrakete der Eurasischen Dynastie erwähnt, die eine Reichweite von 46 (normales MG nur 6 Reichweite) aufweist und bei einer Auflösung von 1600×1200 den ganzen Monitor einnimmt.

Leichtes Manko des Spiels sind die hohen Systemvoraussetzungen. Doch wer auf spektakuläre Wettereffekte und den Echtzeitschatten verzichten will kommt mit einem leistungsschwächerem System auch in den Genuß diesen für Echtzeitstrategen absoluten Pflichtkaufs.
Großes Plus gegenüber C&C 3 ist nicht nur die längere Spieldauer, sondern auch die Möglichkeit erfahrene Einheiten in die nächste Mission mitzunehmen, und nicht zuletzt die hervorragend gelungene Umsetzung in 3D.