Warcraft III
Sonntag, 11. August 2002Genre: Echtzeitstrategie
Hersteller: Blizzard
„Es sind nun fast 15 Jahre vergangen, seit der Krieg zwischen den Orcs und den Menschen beendet wurde. Ein unsicherer Friede herrscht im Land, doch die Kriegstrommeln schweigen seit Jahren. Noch während sich die Königreiche der Menschen selbstzufrieden in ihrem Sieg sonnten, rotteten sich die besiegten Orc-Clans langsam, aber sicher unter dem Banner eines neuen starken Anführers zusammen. Jetzt hat sich ein dunkler Schatten über die Welt gelegt und droht alles Leben auszulöschen – und auch alle Hoffnung. Erneut trägt der Wind den Klang der Kriegstrommeln heran, immer lauter wird er, je mehr sich die unausweichliche Stunde nähert, in der Feuer vom Himmel regnen wird. Die Welt erwartet zitternd die Ankunft der Brennenden Legion. Der Tag des Jüngsten Gerichts ist angebrochen … “
so Blizzards einleitende Worte zu deren erschienenem „Heldenepos“ Warcraft III.
Angesichts dieser Worte stürzen wir uns doch direkt ins Spiel um das angekündigte Übel abzuwehren. Wollen doch mal sehen ob uns so ein kleiner Feuerregen, der da vom Himmel fallen soll unseren schönen Planeten zerstören kann, oder ob wir es am Schluß sind, die wir unsere wehenden Banner hoch in den Himmel halten und jubelnd nach siegreicher Schlacht nach Hause kehren.
Die äußerst fesselnde und spannende Kampagne (soviel sei vorweggenommen) beginnt mit dem kleinen Tutorial, daß man auf Seiten der Orcs zu beginnen hat. Deren junger Kriegshäuptling, Namens Thrall, wacht eines Nachts von einem Alptraum geplagt auf in dem ihm ein Prophet rät das Land in Richtung Westen ob der drohenden dunklen Gefahr zu verlassen. (Anm. eines fanatischen D2-Spielers: „aha, diesmal müssen wir also nach Westen ziehen … logisch, denn im Osten liegt ja Harrogath“ *g*) So bricht Thrall, der der Prophezeihung glauben schenkt, also gen Westen auf und lernt in diesem Epilog schnell mit der Steuerung umzugehen. Selbiger Prophet, der mytischer Weise in Gestalt eines Raben auftritt, leitet einen nach der kurzen Einführung auf Seiten der Orcs weiter in der Handlung.
Diesmal ist der „Seher“ auf dem Weg zu den Menschen um auch jenen von der nahhenden Bedrohung zu berichten. Hier platzt er in einem der impossanten Videos in eine Sitzung des Rats der Menschen, die angesichts einer im Norden ihres Reiches grassierenden Seuche dessen Ausführungen keinerlei Glauben schenken und auch nicht auf seine Warnungen hören wollen. Auch da einzelne der Orc-Clans immer noch oder wieder für Aufruhr in den menschlichen Ländereien sorgen hat die Rasse der Menschen zur Zeit wirklich andere Sorgen als auf einen „dahergelaufenem Phropheten“ (Zitat des Königs) zu hören. Jetzt sind wir schon mittendrin in der Geschichte. Prinz Arthas wird also ausgeschickt um an der Seite des Paladins Uther der Lightbringer Erfahrungen zu sammeln und um die Aufstände der Orcs niederzuschlagen.
Warcraft III bietet allerdings in den Missionen weit weit mehr als: „bauen sie eine Basis und verklopfen sie alle Feinde“. Abwechslungsreichtum zeichnet jede einzelne Mission aus und auch treten häufig unerwartete Ereignisse ein, die den Kampagnenverlauf anders verlaufen lassen als man gerade noch dachte. Jede Mission ist also einzigartig! So kommt es, dass unser Held Arthas einmal der Stadt Strahnbrad zur Hilfe eilen muß, da diese von Orcs belästigt wird, ein anderes Mal ist es notwendig verseuchte Kornspeicher zu Zerstören um einer grassierenden Seuche Einhalt zu gebieten.
Neben dem Handlungshauptstrang gibt es jeder Mission sogenannte Sub-Quests, deren Erledigung nicht zwingend erforderlich ist, meist jedoch mit einem der unzähligen nützlichen Gegenständen belohnt wird, die der Held in seinem Inventory mit sich führen kann (hier winken Manatränke, Gesundheitstränke, Bücher die die Kraft, Beweglichkeit und Intiligenz dauerhaft steigern !, Ringe, Amulette, Stiefel … und und und)
Schnell ertappt man sich, wie man jedes Fitzelchen der Karte erkundet um wirklich alles zu finden um seinen Helden vernünftig ausgerüstet den nächsten herausfordernden Aufgaben zu stellen. Auch bei den Nebenquests kommt keinerlei Langeweile auf, da auch diese stets unterschiedlich sind (so retten sie zum Beispiel ein Kind aus den Fängen der „Bösen“, töten Drachen um sich mit deren Blut die Waffen veredeln zu lassen, Beschaffen einem Händler sein Geschäftsbuch wieder, dass ihm Gobblins geraubt haben …).
Nachdem unser Held Arthas nun schon einige, Anfangs noch leichtere, Scharmützel erfolgreich bestanden hat und er hinter das Geheimnis gekommen ist, wer der Urheber der Seuche ist befiehlt er eine verseuchte Stadt von deren Bewohnern zu „befreien“. Solch einem Gemetzel an seinem eigenem Volk kann und will sein Mentor Uther der Lightbringer nicht beiwohnen und kehrt dem Prinzen den Rücken. So kommt es wie es kommen muß! Jugendlicher Leichtsinn gepaart mit Ehrgeiz und der Sucht nach Ruhm treiben Arthas von nun an wie besessen. Selbst auf den Befehl seines Vaters hin, er solle zurückkehren, befiehlt er man solle alle Schiffe mit denen man gekommen ist zu zerstören um eine mögliche Heimreise zu verhindern. Völlig besessen ist er jetzt auf der Suche nach dem legendären Schwert Frostmourne, dass er letztendlich auch findet. Die Warnungen des Wächters des Schwertes schlägt er in den Wind und bemächtigt sich der verfluchten Waffe, die ihm als einzige würdig erscheint.
Frostmourne
Durch den auf dem Schwert liegenden Fluch wird Arthas jedoch zum Diener der Untoten, an deren Stelle, der nun nicht mehr menschlich wirkende Prinz, seine weiteren Abenteuer zu bestehen hat… Wie zu erkennen ist stützt sich die Handlung meist auf die Helden, deren Weiterentwicklung und „Pflege“ für das Spiel sehr wichtig ist. Jeder einzelne Held verfügt über vier für ihn spezielle Fähigkeiten deren Nutzen für die gesamte Armee von großem Nutzen sein kann. Dieses kleine Element aus den Rollenspielen entnommen passt sich hervorragend in Warcraft III ein und stellt eine nette Erweiterung des Echtzeitstrategiegenres dar. Es macht Spaß die Helden der 4 Rassen mit all ihren unterschiedlichen Fähigkeiten kennenzulernen und mit ihnen umzugehen. Keine der 4 Rassen (Menschen, Orcs, Untote und Nachtelfen) hat hier Eigneschaften, die zu deren Überlegenheit führen würden. Alles ist schön ausgeglichen und führt somit nicht zum Frust beim spielen einer Rasse. Grafisch kommt der 3te Teil der Warcraftreihe erstmalig in 3D daher. Der Übergang von 2D zu 3D hat dem jetzigen Teil in keinster Weise geschadet. Alles sieht extrem schnuckelig aus und deutlich ist zu erkennen wie sich die Entwickler auch um jedes noch so kleine Detail mit Liebe gekümmert haben (wehende Zaubermäntel, Schmetterlinge, Vögel … alles wundeschön gezeichnet)
Die Missionsübergänge werden alle in der Spielegrafik dargestellt und sehen für sich alleine schon gut aus. Doch Blizzard packt hier noch eines obendrauf! Jeder Kampagnenbeginn oder/und auch das Kampagnenende wird von einem wirklich erstklassigen gerenderten Filmchen ergänzt. Insgesamt bringt es Warcraft III auf fast 30 Minuten dieser traumhaft schön anzusehenden Trailer.
Fazit: DANKE BLIZZARD! Danke für ein weiteres süchtig machendes Spiel. Stimmige Handlung, stimmiges Händling, stimmige Helden. Solltet ihr noch nicht zu den mehr als 1.000.000 stolzen Besitzern gehören, wird es jetzt aber Zeit 😀